Lehrerliste
Recherchiert und zusammengestellt aus Akten des BLHA in Potsdam durch Dr. Manfred Mehmel.
Lehrerliste Damerow bei Nechlin
Einführung der Schulpflicht in Preußen zur Bildung guter Untertanen
Von Andrea Westhoff
Es fehlte an Lehrkräften und Schulen, die Kinder wurden oft als Arbeitskräfte gebraucht. Dennoch gilt das Edikt, mit welchem der preußische König Friedrich Wilhelm I. am 28. September 1717, vor 300 Jahren, die Schulpflicht einführte, als Meilenstein. Der König
versprach sich davon auch gute Untertanen. Doch die Realität sieht anders aus: Kinder aus höheren Schichten erhalten zwar Privatunterricht. Und besonders Begabte – Jungen vor allem – können manchmal eine Klosterschule besuchen. Auch sind seit der Reformation in einigen deutschen Fürstentümern und Regionen vermehrt Sonntags- und Dorfschulen eingerichtet worden, in denen die örtlichen Pfarrer allerdings vornehmlich religiöse Unterweisung geben.
Aber die Mehrheit der Kinder folgt keineswegs geschwind dem Ruf einer Schulglocke – und das ärgert Friedrich Wilhelm I., den König von Preußen, doch sehr: „Wir vernehmen missfällig, dass die Eltern, absonderlich auf dem Lande, in Schickung ihrer Kinder zur Schule sich sehr säumig erzeigen. Und dadurch die arme Jugend in große Unwissenheit, was das Lesen, Schreiben und Rechnen betrifft, aufwachsen lassen.“ Nun war der Soldatenkönig erklärtermaßen kein Freund der Gelehrsamkeit und hat selbst nicht einmal richtig schreiben gelernt. Aber Friedrich Wilhelm I. glaubt, dass die Schule für gute Christen und somit auch für gute Untertanen sorgen würde und verordnet daher in seinem General-Edikt vom 28. September 1717,„dass hinkünftig an denen Orten, wo Schulen sein, die Eltern bei nachdrücklicher Straffe gehalten sein sollen, ihre Kinder im Winter täglich und im Sommer, wann die Eltern die Kinder bei ihrer Wirtschaft benötigt sein, zum wenigsten ein- oder zweimal die Woche in die Schule zu schicken.“ Und zwar alle fünf- bis zwölfjährigen Kinder – Jungen wie Mädchen.
Man findet ähnliche Bestimmungen bereits in einigen Fürstentümern, aber wegen der politischen Bedeutung Preußens gehört dieses Edikt zu den Meilensteinen deutscher Bildungsgeschichte. Wirklich durchsetzen kann Friedrich Wilhelm I. eine allgemeine Schulpflicht allerdings nicht: Viele Bauern weigern sich weiterhin, ihre Kinder zum Unterricht zu schicken, weil sie dann als Arbeitskräfte fehlen. Außerdem mangelt es an Schulen, und die vorhandenen sind in einem erbärmlichen Zustand, wie aus der Beschwerde eines brandenburgischen Pfarrers hervorgeht: „Bei einer Frequenz von 60 bis 100 Kindern müssen diese wie die Heringe eingeschichtet werden und sind in beständiger Gefahr, samt ihrem Lehrer in ihren eigenen Ausdünstungen zu ersticken.“
Es gibt auch noch gar keine richtigen Lehrer im frühen 18. Jahrhundert. Traditionell fungiert der Küster des Dorfes als Schulmeister. Auf Anordnung des Königs werden zwar zusätzlich Handwerker, Tagelöhner oder abgedankte Soldaten zur Lehrtätigkeit verpflichtet. die aber beherrschen die Fächer Religion, Lesen, Schreiben und Rechnen oft selbst eher schlecht als recht. Und sie werden nicht bezahlt, wie Chronisten des 18. Jahrhunderts berichten: „Er hütet im Sommer wohl Fohlen und Gänse, weil er bei seinem Dienst allein verhungern würde. Viele machen auf Kindtaufen und Hochzeiten den Hofnarren und Lustigmacher, nachdem sie sich vorher mit geistigen Getränken mächtig familiarisiert haben.“ Das Edikt von Friedrich Wilhelm I. zeigt in der Praxis nur wenig Wirkung. Aber es bildet den Kern für das Generallandschulreglement, das sein Sohn Friedrich II. 1763 erlässt. Es sieht – nun für ganz Preußen – eine Schulpflicht von acht statt sechs Jahren vor. Der Unterricht soll regelmäßig je drei Stunden vor- und nachmittags stattfinden, nach einem festen Lehrplan und mit ordentlich ausgebildeten Lehrern. Mit diesem Reglement will Friedrich der Große die Bildung zur Chefsache machen. Doch der Aufbau eines guten Bildungssystems für alle erweist sich als äußerst zäher Prozess: Noch Anfang des 19. Jahrhunderts gehen nur knapp 60 Prozent der Kinder regelmäßig zum Unterricht. Das bessert sich erst, als die Kinderarbeit gesetzlich verboten wird. 1919 schließlich wird der regelmäßige Schulbesuch als Pflicht und als Recht für alle Kinder in die Weimarer Verfassung aufgenommen. Und so steht es auch im Grundgesetz. Lehrer in der Dorfschule Damerow bei Nechlin Damerow war in früherer Zeit nur ein Vorwerk des Gutes Schmarsow, beide im Besitz derer von Winterfeld.
Im Jahr 1716, beim Amtsantritt des Pastors, gab es in Damerow keine Schule. Das alte Schulhaus war wohl ein Büdnerhaus und brannte 1830 ab, wurde wohl aber wiedererrichtet (Schreiben des Herrn Winterfeld vom 30. Oktober 1837 als Abschrift). Am 21.11.1846 meldet Prediger Koser nach Potsdam einer königl. hochlöblichen Regierung, dass der Herr von Winterfeld zu Damerow in diesem Sommer das neue Schulhaus aus eigenen Mitteln hergestellt hat und selbes bereits vom Lehrer bezogen ist und zum Unterricht benutzt wird. Schulmeister Thiele in Damerow, 1726, Schulmeister ohne Küsterstelle. Chr. Gehricke, 1747 (31.01.) Küster aus Schmarsow. Bewerbungen über Fiedler, Schulinspektor aus Herzsprung bei Angermünde (31.05.1823) Schullehrer Neuendorf und Schullehrer Strenge Heinrich Gottlieb Krüger; Schulinspektor Lötsch zeigt am 24.08 1823 gehorsamst an, dass die Schulstelle auf dem Patronate Damerow durch Schulhalter Strenge und Neuendorf vom Patron nicht übertragen wurde. In einem anderen Schreiben mit gleichem Datum schreibt er, dass Heinrich Krüger aus Klockow am tauglichsten gehalten wurde. Krüger ist 34 Jahre alt und vom Beruf Schneider. Hat 1812 am Rußlandfeldzug teilgenommen und 1815 als Battalionsschreiber nützliche Dienste geleistet. Am 09.12.1824 und am 05.06.1825 die Bitte, die interimistische Bestellung des Lehrers Heinrich Gottlieb Krüger noch bis Ostern aufrecht zu erhalten. Die Vocation (Berufung) erfolgte erst am 28.10.1828! Mit Schreiben vom 10.09.1837 wendet sich Krüger an seine Hochwürden Herrn Superintendenten Schramm und zeigt einige Beschwerden gegen das Dominium Damerow an und bittet um Abhülfe (siehe „Übersetzung „ seines Schreibens). Daraus resultiert ein erheblicher Schriftverkehr zwischen Krüger, Schramm, der Krüger unterstützt, dem Landrat und der Königlichen Hochlöblichen Regierung in Potsdam.
Ab 1840 gibt es einen neuen Superintendenten, Bücksel, und das Blatt wendet sich. 1840 wird erwägt die Schule in Damerow eingehen zu lassen, doch dagegen protestiert auch der Patron. Am 07.06.1841 berichtet Bücksel über eine Abdankung Krüger´s und seine Unfähigkeit zur Verwaltung seines Amtes und die bisherige Erfolglosigkeit seiner Schule. Krüger ist zu diesem Zeitpunkt 53 Jahre alt und hat 12 Jahre als Soldat gedient und 18 Jahre als Lehrer. Am 02.02.1842 berichtet Bücksel über die Emeritierung von Krüger. Krüger stirbt am 24.02.1867, bis dahin erhält er als Emeritus eine Zuwendung von 24 Thalern jährlich aus Potsdam. Wilhelm Sendke, wird am 15.10.1841 von Bücksel vorgeschlagen und am 26.04.1842 zum interimistischen Lehrer bestellt. Er ist der Sohn des Lehrers Sendke aus Grünow.
Bereits zum 16.06.1842 bittet Prediger Koser aus Schmarsow, Sendke zum Herbst zu entheben. Sendke widerspricht (25.08.1842, aber Patron und Schulvorstand bestehen auf Entlassung zum 01.10.1842. Herr von Winterfeld schlägt drei Kandidaten als Nachfolger vor: Tischler Ferdinand Schröder (geb. 25.11.1813, Stiefsohn von Lehrer Krüger) aus Rollwitz, Schneider Ferdinand Julius Gottlieb Dittmann (geb. 01.03.1815) und einen Küster Pennig. Bücksel berichtet der Regierung in Potsdam darüber (17.09.1842), wobei der Dritte wohl zum Militärdienst nach Stettin sein mag. Am 23.09.1842 macht der Küster Schulz zu Malchow Anzeige, dass Herr von Winterfeld Sendke eingesperrt hat. Weiter liegt eine Bewerbung eines Webers Julius Penning (geb. 12.02.1821) vor, der gerade seinen dreijährigen Militärdienst abgeleistet hat.
Heise aus Berkholz bei Boytzenburg ist der Aufforderung von Bücksel gefolgt und in Damerow eingetroffen (04.11.1842). Köhler als Lehrer in Damerow. Der Dienstantritt lag wohl im Frühjahr oder Herbst 1843, da eine Gehaltszulage für das dritte Quartal gezahlt wurde (06.12.1843). Es gibt die Bewerbung (05.05.1843) eines Schneiders Carl Friedrich Gottschalk (geb. 05.02.1813) aus Wilsickow sowie des Schneiders Dornbrach aus Strasburg (05.12.1844). Mit Schreiben vom 08.01.1845 berichtet Prediger Koser, dass Eltern und Schulvorstand die Entlassung Köhlers fordern. Es folgt ein Antrag auf Entlassung am 13.02.1845 von Bücksel.
„Seit Krügers Emeritierung ist er (von Winterfeld) mit den jungen Leuten, die Ihm zugeschickt wurden, immer unzufrieden“ Bücksel (12.12.1844). Es kommt ein Lehrer Rosin ins Gespräch. Auch er ist Schneider und wurde am 04.10.1818 in Trebenow im Camminschen Kreise geboren.
Carl August Wilhelm Rosin, seit dem 01.10.1845 interimistischer Lehrer in Damerow bis zu seiner Prüfung 1846 in Potsdam. Die Vocation für Rosin datiert vom 01.03.1848. Im November 1850 wird, im Zuge der Mobilmachung, Rosin zur Landwehr eingezogen, Superintendent Poppenburg und Landrath von Stülpnagel-Dargitz bemühen sich um eine UK-Stellung von Lehrer Rosin. Im Jahr 1853 will er nach Malchow gehen und Poppenburg zieht einen Lehrer Rieck aus Ludwigsburg in Betracht. Die Regierung in Potsdam beschließt, dass der dortige Lehrer Winkelmann interimistisch in Malchow verbleibt und Rosin ist angewiesen solange in Damerow zu bleiben, bis er die Erlaubnis aus Potsdam erhält. Am 17.12.1853 ist Rosin nach Malchow abgegangen. Vertretungen aus Schmarsow, Züsedom und Malchow machen jeweils wöchentlich zwei Nachmittage. Ein Lehrer Lindenberg aus Gorkow zieht seine Bewerbung zurück, da sein eigenes Dorf ihm eine Höhere Zulage gewährt und die Wohnung dort gesünder ist (Gorkow, 15.02.1854). Der jetzige Lehrer Reimer in Alexanderhof wird wahrscheinlich nach Damerow bei Pasewalk versetzt werden(25.02.1854, Regierung Potsdam). Reimer will aber nicht nach Damerow und bewirbt sich für eine Lehrerstelle in Weselitz (08.03.1854). Die Regierung in Potsdam schickt ihn nach Damerow (15.04.1854).
Bereits am 10.03.1854 erhält er eine Vocation von Herrn Winterfeld mit Auflistung aller Bezüge. Gustav Friedrich Wilhelm Eduard Reimer, der Dienstantritt von Lehrer Reimer beginnt mit einer Auseinandersetzung zwischen dem Konsistorium der Provinz Brandenburg und der Regierung in Potsdam sowie Prediger und Patron bezüglich dessen, ob Reimer auch zugleich Küster ist, da Damerow keine Kirche hat. Mit Schreiben vom 27.12.1854 aus Potsdam wird er als Küster und Lehrer in Damerow bestätigt. Bei der Schulvisitation vom 04.09.1858 ist Reimer 44 Jahre alt und unterrichtet 72 Schüler, Superintendent ist Poppenburg. Bei der Visitation vom 08.06.1863 ist Reimer 48 Jahre alt hat zwei Kinder und ein Jahreseinkommen von 140 Thalern, er unterrichtet 62 Schüler. Wegen der Schulversäumnisse der Schüler wird eine Untersuchung eingefordert. Nach dem Tod des Emeritus Krüger möchte Reimer gern dessen 24 Thaler Zuwendung als Zulage erhalten. Nach Darlegung seines Einkommens vom 07.06.1867 erklärt die Regierung in Potsdam, dass die Schulstelle in Damerow ungenügend dotirt ist und der Verbesserung bedarf. Es sollen 12 Thaler aus dem Staatsfonds erbeten werden und die Gemeinde muss einen Zuschuss von 30 Thalern aufbringen. Der Landrat weist nach, dass die Gemeinde keinen Besitz hat und die 29 Haushalte auf dem Rittergute wohnen.
Bei der Visitation vom 24.08.1868 ist Reimer 54 Jahre alt und unterrichtet 43 Schulkinder. Am 24.07.1875 wird festgestellt, dass die Stelle nach ihrer amtlichen und localen Qualität ein Einkommen von 900 Mark haben soll, somit 332 Mark fehlen. Letztendlich kommt es zu einer Gehaltszulage von 423 Mark. Emilie Reimer, Lehrersfrau, übernimmt zum 17.01.1877 den Handarbeitsunterricht in zwei wöchentlichen Stunden und erhält dafür 30 Mark halbjährlich („Bei Ehefrauen ist auch die Unterschrift des Ehemannes; bei Hauskindern oder bevormundeten Personen auch die Unterschrift des Vaters oder Vormundes erforderlich“).
Bei der Visitation vom 11.11.1879 ist Reimer 65 Jahre alt und unterrichtet 20 Schulkinder. Am 23.05.1880 verstirbt Reimer mit Hinterlassung einer Witwe ( es gab zu dieser Zeit bereits eine Witwenkasse). Der Kreisschulinspektor Pastor Hoehne berichtet (27,05.1880), dass der 17- jährige Präparand Friedrich Wilhelm Toussaint zu Fahrenwalde sich bereit erklärt hat die Vertretung zu übernehmen, da die Lehrer Schmidt, Rollwitz und Knabe, Züsedom verhindert sind. Friedrich Wilhelm Toussaint, (geb. 07.11.1862) wird am 23.07.1880 mit der interimistischen Verwaltung der Lehrerstelle in Damerow beauftragt. Allerdings soll diese alsbald mit einem geprüften Lehrer besetzt werden. Bereits am 11.01.1881 zeigt Herr von Winterfeld an.dass er den Küster und Lehrer Friedrich Braun zu Strehlow bei Seehausen für die hiesige Schulstelle gewählt hat. Am 28.02.1881 wurde die Kirchenprobe abgelegt und zu Küster und Lehrer bestellt. Die Vocation erfolgte am 16.06.1881. Friedrich Braun, Revision der Schule zu Damerow am 13.05.1882 abgehalten. Lehrer Braun 35 Jahre, verheiratet, 2 Kinder und 29 Schulkinder. Revision vom 26.11.1883, Localschulinspector Bohnstedt, Lehrer Braun ist 37 Jahre und hat bereits 16 3/4 Dienstjahre, seine Kinder sind 10 und 12 Jahre alt. Die Schule besuchen 28 Kinder. In der Revision vom 01.06.1886 gibt es 44 Schulkinder.
Milchpächter Böckmann reicht Beschwerde (20.12.1886) gegen Braun ein, da dieser die Schulkinder zur Reinigung des Schullokals heranzog. In der Antwort der Regierung vom 07.03.1887 wird darauf verwiesen, dass die Gemeinde dafür zuständig sei und weist die Beschwerde als unbegründet zurück. Die Gemeinde (07.04.1887) bestellt den Großspänner Ziemkendorf, daselbst, zur Reinigung und zahlt 20 Mark jährlich. Wegen der hohen Schülerzahl von über 60 beantragt der Localschulinspector Bohnstedt (07.10.1887) die Einrichtung einer Halbtagsschule zu genehmigen. Dies wird von der Regierung mit Auflagen genehmigt (29.11.1887). Mai/Juni 1889 gibt es eine Schulschließung wegen Masern. Schulrevision vom 22.01.1891 berichtet über 49 Schüler.
Am 21.07.1891 zeigt Herr von Winterfeld an, dass er in Bezug auf die Kündigung des Lehrers Braun als Nachfolger desselben Lehrer Erich Albert Schmidt zu Sallgast, Regierungsbezirk Frankfurt/Oder, Kreis Dobrilugk vorschlägt. Er ist der älteste Sohn von Lehrer Schmidt aus Rollwitz. Erich Albert Schmidt, am 14.08.1991 teilt die Regierung dem Pastor Bohnstedt mit, dass Lehrer Schmidt zum Nachfolger in der Lehrer- und Küsterstelle Damerow bestimmt ist. Die Vocation erfolgte mit Datum vom 15.09.1891. Schulrevision 25.06.1892, 47 Schüler, Lehrer Schmidt 24 Jahre. Revision 03.11.1893, 46 Schüler.
Am 02.12.1893 beantragt Gutsvorstand/Gutsinspektor Jürgen die Schulbefreiung Minna Fritze, damit die Mutter auf Arbeit gehen kann. Revision 25.01.1895, 42 Schüler, Revision 22.03.1896, 56 Schüler. Lehrer Erich Schmidt erhält seine Vokation am 21.08.1896. Bei der Revision am 30.03.1898 durch Schulrath Böckler hat Erich Schmidt 42 Schüler, „nur Tagelöhnerkinder“. „Der (Zu)Stand der Schule entspricht nur mäßigen Anforderungen. Der Lehrer scheint nicht unfleißig zu sein, ist aber offenbar krank. Er erklärte wegen heftiger Kopfschmerzen. Die Mutter des Lehrers war mehrere Jahre in der Irrenanstalt in Eberswalde und ist noch heute geistig krank, der Vater ist Lehrer in Rollwitz“. Die Schülerzahl schwankt sehr, da offensichtlich die Kinder der Wanderarbeiter hier eine Rolle spielen, die in der Sommerzeit mit unterrichtet werden. 08.06.1902: 50 Schüler, 3.11.1904: 38 Schüler, 25.11.1907: 40 Schüler, 04.11.1909:32 Schüler. Am 08.04.1912 schreibt Herr von Winterfeld: „Die Königliche Regierung, bitte ich sehr ergebenst, die hiesige Lehrerstelle, welche am 01.10. des Jahres frei wird, mit einem älteren Lehrer besetzen zu wollen. Die in letzten Jahren auch hier ungünstig veränderten Arbeiterverhältnisse machen mir diesen Wunsch besonders dringlich.
Vielleicht könnte bei der Ausschreibung der hiesigen Stelle erwähnt werden, daß ein neues Schulhaus mit sehr geräumiger Lehrerwohnung im Laufe dieses Sommers fertig gestellt wird“. Am 19.07.1912 sagt Paul Gudenschwager, Lehrer in Schönholz bei Eberswalde ab. Am 02.10.1912 soll sich Karl Giersdorf (geb. 31.12.1891), Lehrer in Klandorf bei Zerpenschleuse, bei Schulinspektor, Pfarrer Rosenberg, melden. Am 13.10.1912 wird er in sein Amt eingeführt. Bei der Schulinspektion am 8.02.1913 hat Lehrer Giersdorf 49 Schüler. Er beantragt ein Jahr Urlaub, da er am 01.0.1913 zum Militärdienst einberufen wird und er wieder nach Damerow zurück will. Dazu Schreibt Pfarrer Rosenberg am 27.07.1913: „Giersberg gibt sich große Mühe und hat die Kinder wesentlich gefördert, während die Schule unter seinem Vorgänger Schmidt gänzlich verlottert war. Er bittet um Vertretung und Genehmigung“. Fritz Bethge (geb. 26.07.1890) wird zum 01.10.1913 die Stelle einstweilig übertragen.
Bei der Schulrevision am 05.02.1914 hat die Schule 52 Schüler. Er wird kriegsbedingt eingezogen und „fällt am 11.05.1915 auf dem Feld der Ehre“. Die Regierung überträgt das Amt am 25.10.1915 an Otto Ehrlich (geb. 07.01.1896) in Gramzow, Kreis Angermünde zum sofortigen Antritte. Er wird am 07.11.1915 in sein Amt eingeführt. Bei der Schulrevision am 10.03.1916 unterrichtet er 57 Schüler. Am 16.06.1917 befindet er sich in der Greifswalder Klinik wegen Darmblutens.
Da auch Lehrer in der Nachbarschaft fehlen, Lehrer Cornelius in Nieden ist auch schwer erkrankt, ist eine Vertretung nicht mehr möglich. Am 16.05.1918 berichtet Kreisschulinspektor Stegemann nach Potsdam von der Einberufung der Lehrer Ehrlich in Damerow und Wiedemeyer in Woddow mit Stellungsbefehl zum 27.05.1918. Vertretung nicht möglich, da auch Schmarsow, Züsedom, Schönfeld und demnächst auch Neuenfeld ohne Lehrer sind. Er bittet um Lehrerfrauen oder Lehrerinnen für diese Stellen. In der Schulrevision vom 24.09.1918 erscheint jedoch Otto Ehrlich als Lehrer und er betreut 55 Schüler. Am 06.11.1918 trägt Ortsschulinspektor, Pastor Rosenberg, die Bitte des Herrn von Winterfeld an die Regierung vor, die Lehrerstelle des zum Heeresdienst gezogenen Lehrer Ehrlichs mit einer Lehrerin zu besetzen. Im Bericht der Kreisschulinspektion vom 26.05.1920 wird von Otto Ehrlich als Lehrer und von 42 Schulgängern berichtet.
Auf Grund der Beschlagnahmung der Lehrerstelle in Damerow für das Fürsorgeamt in Berlin für Lehrerpersonen zur Besetzung mit einem Flüchtlingslehrer, wird Otto Ehrlich nach Kleinow versetzt. Bis zu ihrer Besetzung haben wir die Vertretung der Stelle dem Schulamtsbewerber Rudolf Tietz aus Prenzlau übertragen. Die Brandenburgische Hauptfürsorgestelle für Kriegsbeschädigte und Hinterbliebene hat durch ihren Einspruch die Übertragung veranlasst. Rudolf Tietz, seit 01.05.1921 Lehrer in Damerow, schwerkriegsbeschädigt; Beinschaden (links), Nervenleiden.
Am 15.05.1921 wird er in sein Am eingewiesen, die Stelle wurde bereits am 03.05.1921 angetreten. Bereits am 28.05.1921 bittet er die Regierung in Potsdam, die vertretungsweise Anstellung in eine einstweilige Anstellung zu wandeln, da ihm die Landluft gut tut. Die Bitte kann nicht erfüllt werden, da die beschlagnahmte Stelle der Einwirkung der Abteilung für Kirchen- und Schulwesen entzogen ist. Auf Grund des Status von Rudolf Tietz verzichtete die Fürsorgestelle für Lehrerpersonen auf die Beschlagnahme und er wird zum 01.07.1921 ohne Widerruf zum Lehrer, Organisten und Küster in Damerow verpflichtet.
Am 03.03.1925 bittet Lehrer Tietz die Regierung in Potsdam um Versetzung an eine Stelle mit Bahnstation. Gleiches wiederholt er am 09.07.1925. Unterstützung erhält er vom Schulrat Prenzlau Ost, Schröck und von Herrn von Winterfeld (17.07.1925). Am 30.05.1927 informiert die Preußische Regierung den Herrn Pfarrer in Damerow, dass für Lehrer-, Organisten- und Küsterstelle in Damerow der Lehrer Plötz in Malchow in Aussicht genommen ist. Der Lehrer, Organist und Küster Tietz in Damerow wird zum 16.06.1927 nach Greiffenberg Kreis Angermünde versetzt. Werner Plötz, ab 16.07.1927 Lehrer in Damerow, vorher in Malchow. Die Kirchenprobe erfolgte bereits am 06.06.1927,
Am 22.10.1939 berichtet Schulrat Schröck, dass infolge Einziehung des Lehrers Werner Plötz er gezwungen ist, Vertretung in Damerow einzurichten; Vertreter Krienke Züsedom) und Greiner (Schönfeld). Infolge anderweitiger Verwendung des Lehrers Krienke (12.01.1940) steht nur noch Lehrer Greiner für 3 Tage die Woche als Vertretung in Damerow zur Verfügung. Ruth Elias, ab 16.01.1945. Absolventin der Lehrerbildungsanstalt Koblenz, seit 10.11.1944 in Hesserode, Regierungsbezirk Kassel. Hat sich nicht zum Dienstantritt gemeldet. Aus dem Regierungsbezirk Magdeburg soll die Lehrerin Eva Schubert (Bertingen) kommen. Kassel gibt Elias frei und mit Wirkung vom 01.04.1945 an die Volksschule Damerow versetzt.
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